stadtmarke

Titelblatt-Ausschnitt der Sonderausgabe Stadtmarketingtag Baden-Württemberg 2012 mit dem Grußwort von Horst Lenk, Vize-Präsident IHK Nordschwarzwald

Die Strategie-Gruppe in der bürgerschaftlichen Initiative „Wir in Neu-Ulm“ (WiN) steckt mitten in dem Prozess, ein Leitbild für Neu-Ulm zu malen. Ist so ein Leitbild überhaupt notwendig? Ja, wenn Aktivitäten nicht bloßer Aktionismus sein sollen. Wenn sie nachhaltig sein sollen. Wenn man Orientierungshilfe bei möglichen Zielkonflikten braucht. Stadtmarketing betreiben zu wollen ohne Leitbild – ein Unding!

Nach den Zielvorgaben des WiN-Strategie-Papiers soll  Neu-Ulm ein Gesicht gegeben, sein Profil geschärft, sein Image verbessert werden. In welche Richtung das gehen soll, ist noch sehr nebulös. WiN will das ändern – und dabei möglichst alle einbeziehen, die daran interessiert sind. Die Vorgehensweise wird gerade in der Strategie-Gruppe ausgearbeitet.

Den in dieser Gruppe Aktiven ist bewusst: Eine Marke Neu-Ulm kreieren zu wollen, erfordert den Schweiß der Besten. Städte wie Ulm, Bamberg, Coburg oder gar Metropolen wie München, Hamburg oder Berlin haben sozusagen natürliche Voraussetzungen, als Marke wahrgenommen zu werden. Da sind die Innenstädte organisch gewachsene Zentren. Da hat es Stadtmarketing verhältnismäßig leicht und Citymarketing braucht oft nur wenig, um darauf aufbauend die nziehungskraft zu steigern.

Das Gebiet, was heute die Innenstadt Neu-Ulms ausmacht, war vor 200 Jahren die Viehweide (Schwaige)  Ulms. Das hängt irgendwie noch nach. Wer soll aus welchem Grunde nach Neu-Ulm kommen? Schon die Bewohner der Stadtteile gehen doch, wenn sie „ind‘ Stadt“ gehen, nach Ulm.

Der Handel spielt in Neu-Ulm eine untergeordnete Rolle.

Welche Qualität hat Neu-Ulm, die dazu reizt, zu kommen und sich hier aufzuhalten?

Gibt es da Ansätze?

Wie können die gestärkt werden?

Das Nachdenken über diese Fragen könnte durchaus befeuert werden durch die Vision, die Neu-Ulms Oberbürgermeister Noerenberg in seiner diesjährigen Neujahrsansprache vorgestellt hatte.

„Um Visionäres zu wagen, braucht es Mut und Pioniergeist, aber auch Vorstellungsvermögen.

Neu-Ulm hat in der jüngsten Vergangenheit erlebt, dass Visionen umgesetzt wurden und das Machbare gewagt und realisiert werden konnte. Neu-Ulm hat an Selbstbewusstsein gewonnen. Wir können stolz sein auf diese Entwicklung!

Die im Laufe von 200 Jahren gebaute Stadt muss sich heute nicht neu erfinden. Aber, sie soll ein neues urbanes Image bekommen und muss deshalb gegenüber aktuellen Entwicklungstrends und neuen Notwendigkeiten für die Verwendung von Ressourcen offen sein.

Meine Vision ist die wohlgestaltete

und lebendige junge Stadt Neu-Ulm

  •       modern, weltoffen, überschaubar
  •       orientiert an Wachstum und Nachhaltigkeit
  •       mit einer erfolgreichen Wirtschaft, im idealen Zusammenspiel mit Kommune und Hochschule
  •       eine Stadt für Jung und Alt
  •       eine Stadt der kurzen Wege, erschwinglichen Wohnungen, sicheren Arbeitsplätze
  •       mit einer Vielfalt von Kultur- und Freizeitangeboten
  •       umfassenden Schul- und Weiterbildungsmöglichkeiten
  •       zuverlässigen sozialen Netzen
  •       mit einer qualitätvollen Innenstadt und Stadtteilen, die in ihrer Entwicklung optimal gefördert werden.“

Weitere, unbedingt lesenswerte Quellen:

http://theater-neu-ulm.de/cmsroot/pdf/stadtmarketing.pdf

http://theater-neu-ulm.de/cmsroot/pdf/weissbuch-innenstadt.pdf

http://theater-neu-ulm.de/cmsroot/pdf/rossmeissl.pdf