Der Kurzfragebogen, der einzureichen war zur Bewerbung um den 6. Stadtmarketingpreis Bayern 2012, umfasste acht Fragen. Die Antwortlänge war begrenzt, die Antworten durften auch in Stichworten geliefert werden. Hier posten wir die acht Fragen und unsere acht mit aus unserer Sicht schlagenden Argumenten gespickten Antworten, die nach dem Willen der Veranstalter der ersten Vorbereitung der Jury dienen sollten. Außerdem war eine Präsentation zu erstellen, die ebenfalls eingehend geprüft wurde. Dazu kam die mündlich-persönliche Präsentation am 3. Juli in München im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, bei der wir einen „begeisternden Auftritt“ (Jury-Mitglied-Urteil) hinlegten (siehe vorheriger post).
1. Kurze Projektbeschreibung
Mit dem „Neu-Ulm Jahreskalender 2012“ hat „Wir in Neu-Ulm“ die eierlegende Wollmilchsau
gefunden. Erstes Pfund: die Laufzeit. Dann: Der Kalender hat einen Wert von 7.500 € – an jedem
Montag des Jahres gewinnt einer der Kalender einen Preis von mindestens 100 € (manchmal bis zu
340 € / Ballonfahrt). Dadurch: attraktives Jahres-Präsent für Geschäftsfreunde und gute Kunden. Die
Fotos (12 Monatsblätter, 64 rückseitig publizierte Bilder): Ergebnis eines großangelegten Wettbewerbs
mit vielen Teilnehmern. Der Kalender widerlegt augenfällig die Sentenz: „Das Schönste an Neu-Ulm
ist der Blick auf Ulm“. Mehr Menschen als mit diesem Projekt kann man kaum direkt ansprechen.
2. Innovationscharakter
Erstmals gibt es einen Kalender, der über seinen originären Nutzen hinaus erhebliche Gewinnchancen
bietet. Viele Community-Mitglieder können als Paten (Preisstifter) für einen der 53 „Neu-Ulmer
Glücksmontage“ aktiv mitwirken, Gemeinschaftssinn wird demonstriert, das Publikum das ganze Jahr
hindurch „bei der Stange“gehalten.
3. Vernetzung mit Partnern
Das Projekt animiert Viele, die Stadt mit anderen Augen (durchs Objektiv) zu betrachten, aktiv zu
werden (fotografieren, einreichen). Bisherige Externe können sich als Montagspaten in die Community
einklinken (später Mitglied werden). Medien werden überproportial interessiert. Schulen werden aktiv
(ziehen Nutzen aus Kalenderverkauf).
4. Wirkungen auf Image und Attraktivität der Stadt oder Gemeinde
Große Zahl von Fotografen beweist: Man identifiziert sich mit der Stadt. Die Fotos zeigen: Die Stadt
hat schöne Seiten. Mit dem Projekt rückt W.I.N. die Stadt in besonderer Weise in den Blickpunkt des
Umlandes; die Idee und ihre Umsetzung werden als starke Leistung anerkannt, bauen das Bild einer
rührigen, innovativen, pfiffigen Community weiter aus.
5. Kosten-Nutzen-Verhältnis
Bei 3000 Kalender-Exemplaren lag der Einkaufswert des Einzelexemplars bei rund 2,50 €. Er wurde
gegen eine Schutzgebühr von 5 € angeboten. Jeder Montagspate stiftete eine Preis im Wert von
mindestens 100 € und garantierte die Abnahme von 40 Exemplaren (= 100 € plus MwSt), die er verkaufen
oder verschenken konnte. Also:mehr Nutzen als Kosten.
6. Vorbildfunktion
Das sehr breite Kreise ansprechende Projekt kann problemlos von jeder anderen Community
übernommen in der werden. Vorbildlich sind: die kostenneutrale Realisation, die mannigfaltigen
positiven Resultate in der Binnen- wie Außenwirkung, der angenehm-anmutende Charakter und die
Strahlkraft des Projektes.
7. Nachhaltigkeit beziehungsweise langfristige Wirkungen
„Jahreskalender“! 12 Monate anhaltendes Interesse durch „Neu-Ulmer“ Glücksmontag. W.I.N. und
Montagspaten permanent präsent (Logo / „Steckbrief“). Gewinne zwingen zum Besuch des Stifter-
Betriebes, fördern Bindung an Kalender-Ausgeber. Knallbonbon: Jahresausschüttung nicht abgeholter
Gewinne. Top: Jahr für Jahr mit neuen Themen wiederholbar.
8. Einbindung in die städtische Stadtmarketingstrategie
W.I.N. ist seit knapp zwei Jahren Motor von Aktivitäten, die das Profil Neu-Ulms schärfen und das Bild
von Neu-Ulm aufhellen. Dabei ist W.I.N. durch die Dynamik von Mitgliedern initiativ, plant und realisiert
aber alle Projekt verzahnt mit der Verwaltung (Wirtschaftsförderung). W.I.N. forciert Stadtmarketing, gibt
die Impulse für integrierte Stadtentwicklung.