Heute, 14. März 2012, postet der Kulturmanager Christian Henner-Fehr (Wien) auf seinem blog „Kulturmanagement Blog“ einen absolut lesenswerten Super-Beitrag. Ich wiederum zitiere hier den richtungsweisenden Satz, der anregen sollte, Henner-Fehrs blog-Beitrag zu studieren:
“Our Town” nennt sich ein Programm, hinter dem der Grundgedanke des Creative Placemaking steht. Was sich hinter diesem Begriff versteckt, erklären Ann Markusen und Anne Gadwa in ihrem gleichnamigen Whitepaper, in dem noch weitere Projektbeispiele beschrieben werden.
Ich behaupte mal: Die da ausgebreiteten Gedanken könnten uns in Neu-Ulm bestärken, den eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten (wobei „schreiten“ nicht ganz korrekt wiedergibt, wie wir uns bewegen).
„Neu-Ulm: Neue Wege“.
Hier, auf unserem noch immer rudimentären blog ist dokumentiert, was wir im Laufe eines einzigen Jahres bewegt haben, was zur Zeit läuft und was in der nächsten Zeit passieren soll.
Den “Creative Initiator – that one person or small team that starts it all“ haben wir.
Das macht entsprechend der international ausgerufenen aktuellen Design-Aufgabe nichts anderes als: Ideen formen statt Objekte.
Das lokale Government wird heftig angestoßen, sich zu bewegen, und – hat tatsächlich schon „gemuckt“.
Der private Sektor ist teilweise gewonnen. Wir strengen uns an, da noch mehr ins Boot zu holen.
Binnen eines Jahres sind wir von 22 Händlern auf jetzt knapp 60 Mitglieder aus den verschiedensten Bereichen gewachsen, da ist sogar eine Schule dabei, Dienstleister aller Art, Designer, Künstler, die Diakonie, Medien ….
Jetzt würden wir nach Lektüre allen um uns rum diesen Artikel gern in die Hand drücken und die Lektüre empfehlen. Er liefert alle Argumente. Aber wie wir von Antonio Damasio wissen: Das kognitive Unbewusste muss erzogen werden! (Antonio Damasio: „Selbst ist der Mensch. Körper, Geist und die Entstehung des menschlichen Bewusstseins“, Siedler Verlag, München, 2011, ISBN978-388680-924-0).
Die entscheidenden Gedanken finde ich auf Seite 295 ff. Zwei kurze Passagen:
„Sich Zeit für die Analyse der Tatsachen nehmen, die Folgen von Entscheidungen zu bewerten und über die emotionalen Konsequenzen solcher Entscheidungen nachzudenken: das ist der Weg zum Aufbau eines praktischen Leitfadens, der auch als Weisheit bezeichnet wird. Auf der Grundlage von Weisheit können wir Entscheidungen treffen und darauf hoffen, unser Verhalten im Rahmen der kulturellen Konventionen und ethischen Regeln zu steuern, diev unsere Biografie und die Welt, in der wir leben, geformt haben.“
„Wir müssen uns bewusst sein, welche Hürde unsere durch bewusstes Denken getroffenen Entscheidungen überwinden müssen. (Anm.d. Säzzers: Dieses verdammte Beharrungsvermögen, diese geistige Trägheit, diese liebgewonnenen Routinen) Sie müssen einen Weg ins kognitive Unbewusste finden, um bis zum Handlungsapparat durchzudringen.“
Das reicht mal für den heutigen Morgen. Der Handlungsapparat ist gefordert, es geht gleich weiter mit der Riesen-Aufgabe „Creative placemaking“, praktisch, konkret. Dazu später mal mehr. Irgendwann.
Ach so – weil ich den Begriff oben schon erwähnt und nicht erklärt hatte – hier das Grundprinzip, wie es Ann Markusen und Anne Gadwa in ihrem Whitpaper darstellen:
“Creative placemaking animates public and private spaces, rejuvenates structures and streetscapes, improves local business viability and public safety, and brings diverse people together to celebrate, inspire, and be inspired.”
Meier, übersetzen Sie mal (Kommentar) – und dann lasst uns mal Neu-Ulm animieren, noch mehr rejuvenieren und improven; und lasst uns weiter diverse people zusammenbringen, die sich gegenseitig sowas von inspirieren, dass die Heide wackelt.
Wer dabei sein will, schreibt’s im Kommentar oder mailt an: wir-in-neu-ulm@email.de