Studierende befragten Neu-Ulmer zu ihrer Zufriedenheit mit der Stadt: Mehr Lebendigkeit und mehr Stadtcharakter erwünscht

Wie sehen Neu-Ulmer ihre Stadt? Ist Neu-Ulm lebenswert? Und was kann die Stadt für ein besseres Image tun? BWL-Studierende der Hochschule Neu-Ulm (HNU) haben auf Initiative des Vereins „Wir in Neu-Ulm e.V.“ in einer qualitativen Vorstudie Neu-Ulmer Bürgerinnen und Bürger zu deren Stadtansichten befragt. Ergebnis: Neu-Ulms Image erhält die Note 2,3 – allerdings muss der Stadtcharakter verbessert werden.

Die Bachelorstudierenden befragten über 1.000 Neu-Ulmer Bürgerinnen und Bürger und führten 100 ausführliche Interviews, um herauszufinden, wie die Stadt Neu-Ulm gesehen wird und welche Verbesserungen sich die Stadtbewohner wünschen. Das Urteil fällt in Bezug auf Infrastruktur, Freizeit und Kultur, Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten insgesamt gut aus. In puncto Image erhält Neu-Ulm die Note 2,3.

Rund 65 Prozent der Befragten würden ihren Freunden die Stadt zwar als Wohnort weiterempfehlen, da sie insgesamt eine gute Lebensqualität mit vielen Bildungs-, Sport- und Freizeitangeboten biete, allerdings sehen sie in der Gestaltung des Stadtkerns großen Handlungsbedarf. Viele wünschen sich beispielsweise eine Fußgängerzone oder mehr Begrünung. Knapp 70 Prozent gaben an, dass ihnen die Lebendigkeit in der Innenstadt fehle. Hier wünschen sich die Neu-Ulmer und Neu-Ulmerinnen, dass dieser etwa durch mehr Einkaufs- und Verweilmöglichkeiten, wie Bars oder Cafés, attraktiver gestaltet sein müsse. Ebenfalls verbesserungswürdig ist die Parkplatzsituation: 60 Prozent bewerteten diesen Punkt mit mangelhaft bis ungenügend. Die Meinungen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb des Stadtkerns halten sich die Waage. Die Verbindungen des öffentlichen Nahverkehrs außerhalb der Stadt beurteilen die Die Neu-Ulmer als ausbaufähig. Häufig nutzen sie den Ulmer Hauptbahnhof, nicht nur wegen der ICE-Anbindung, sondern auch wegen des größeren Angebots an Verbindungen.

Informationen und Neuigkeiten zum Stadtgeschehen möchten die Bürgerinnen und Bürger künftig nach wie vor über die Zeitung erhalten. Auf Platz zwei folgt die Mundpropaganda und soziale Medien und Radio teilen sich Platz drei. „Eine Bestandsaufnahme war dringend notwendig, ich wollte wissen, was kann man aus Sicht der Bürger verbessern und das geht nur über sie – es ist ihre Stadt, ihr Lebensort. Es gibt zum Beispiel viele tolle Veranstaltungen in Neu-Ulm, aber es hapert am Marketing. Die wenigsten nehmen das Angebot wahr“, so Norman Roßberg, Citymanager von „Wir in Neu-Ulm e.V“.

Offensivere Kommunikation der Veranstaltungen ist eine der Handlungsempfehlungen der Studierenden, wie etwa auch der Ausbau der Internetpräsenz und die Aufwertung des Stadtbildes und des Stadtkerns. Nur so könnte die Stadt Neu-Ulm ihren eigenen Stadtcharakter weiterentwickeln und ist auch für die jüngere Generation attraktiv.

Die Ergebnisse der Befragung im Rahmen des Schwerpunkts „Strategic Market Intelligence“ bei Prof. Dr. Sascha Fabian präsentierten die Studierenden dem stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Neu-Ulm, Albert Obert, dem Fachbereichsleiter Schule, Kultur, Sport und Soziales der Stadt Neu-Ulm, Ralph Seiffert, dem Wirtschaftsbeauftragten der Stadt Neu-Ulm, Bernd Neidhart sowie Lennard Lemke, Vorsitzender des Vereins „Wir in Neu-Ulm e.V.“ und Norman Roßberg, dem Citymanager der Stadt Neu-Ulm.